Hb-D: HV Merkers - FSV Eintracht Eisenach

02.02.2019

HV Merkers – Eintracht Eisenach 17:17 (8:8)

 

Einen Alptraum erlebten die Handballerinnen der Eintracht am Samstag in Merkers. Und zwar einen bösen. Bis Spielbeginn sind die Frauen davon ausgegangen, dass es einheitliche Handballregeln gibt. Im Verlauf der Partie mussten sie aber leidvoll erkennen, dass es anscheinend unterschiedliche Regeln für Heim- und Auswärtsteams gibt.

 

Zwar nicht in Best- aber mit einer guten Besetzung fuhren die Eisenacherinnen frohen Mutes in den Südkreis. Nachdem das Hinspiel klar und deutlich mit 24:13 endete, machte man sich keine allzu großen Sorgen. Zwar wurde mal wieder der Start verschlafen (2:0; 2. Bzw. 5:3; 13.), aber Isabelle Becker leitete mit dem Treffer zum 5:4 (17.) die Wende ein. Katja Korn und zweimal Josy Elter machten aus dem 2-Tore-Rückstand einen ebenso großen Vorsprung (5:7; 20.).

Doch wer nun dachte, dass das Spiel in normalen Bahnen verlaufen würde, hatte die Rechnung ohne die Männer in Schwarz gemacht. Weil Anja Schrader bei einer Freiwurfausführung (angeblich) nur 2,70 m statt 3,00 m entfernt stand erhielt sie eine Zeitstrafe. Beim raus gehen fragte sie nach und bekam nochmals zwei Minuten wegen „Meckerns“. Vollkommen überzogen und der Beginn einer höchst fragwürdigen Regelauslegung der Pfeifenmänner. Sie „Unparteiische“ zu nennen, wäre an diesem Nachmittag vermessen gewesen.

Die vierminütige Unterzahl überstand das Team ohne Gegentor. Auch ein Zeichen von Stärke. Nun reihte sich aber eine fragwürdige Entscheidung an die nächste. Nicht, dass man unser Team von Strafen verschonen soll, wenn sie angebracht sind. Alles gut. Aber mit zweierlei Maß zu messen, das geht gar nicht. Was man auf Seiten der Gastgeber durchgehen ließ, pfiff man auf Seiten der Gäste konsequent ab.

Mit diesen vielen kleinen und großen Nadelstichen verunsicherte man die Eintracht-Mädels zusehends. Egal ob Schrittfehler, Abwehr im Kreis, Stürmerfoul oder das Fassen in den Wurfarm. Die Eisenacherinnen erlebten eine böse Überraschung nach der anderen. Den HVM freute es, denn diese heimfreundliche Regelauslegung gestattete ihnen, dran zu bleiben. Angetrieben vom lautstarken Publikum gab das Team alles, manchmal etwas zu viel, aber die erste Zeitstrafe gab es erst in der 58. Min. gegen das Gastgeberteam. Hier wurde J. Elter so rüde gefoult, dass die Schwarzen nicht länger ihre schützende Hand über den HVM halten konnten.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste bereits 5 Zeitstrafen gesammelt. In einem ansonsten fairen Spiel. Höhepunkt war die zweiminütige 4:6-Unterzahlsituation, als Tina Lorenz und Annika Fischer fast zeitgleich auf die Bank mussten(43.). Aber selbst in doppelter Unterzahl traf K. Korn. Und der HV seinerseits auch nur einmal.

 

Schade, dass Klich/ Pfefferkorn Schicksal spielten und der Eintracht einen Punkt im Kampf um den Staffelsieg versauten. Mit halbwegs neutralen Schiedsrichtern wäre diese Partie nie verloren worden. Selbst dem HV-Trainer war das zustande kommen des Sieges etwas peinlich, auch wenn er sich über das erste Erfolgserlebnis seiner Truppe freute.

Traurig, dass in diesem Bericht so viel Platz für die Personen verwendet wird, die sich eigentlich im Hintergrund aufhalten sollten. Solche Schiris braucht kein Mensch. Dass einer der beiden auch noch ein hoher Funktionär im THV ist, macht die Sache nicht besser. So verbessert der THV seinen Ruf nicht.

Ein großes Lob geht an alle mitgereisten Spielerinnen, die trotz Handycap zumindest einen Punkt mitnahmen. Die Enttäuschung und Fassungslosigkeit über das Erlebte nach Spielende war mit Händen greifbar. Wir hoffen, dass sich J. Elter, Antje Landgraf und Anne Romanowski schnell von ihren Verletzungen erholen und wünschen von dieser Stelle gute Genesung.

 

Wetzstein, Stephani – Schmidt 4/2, Lorenz, Becker 2, Fischer, Schrader 3/1, Landgraf 1, Korn 4, Elter 3, Romanowski

 

Bild zur Meldung: Sandra Schmidt