Hb-D: FSV Eintracht Eisenach - SV Petkus Wutha-Farnroda

11.09.2017

FSV Eintracht Eisenach – SV Petkus Wutha-Farnroda 16:22 (8:13)

 

(vs) Aus der Not eine Tugend machten die Handballerinnen der Eintracht am 1. Spieltag.

Nachdem sich nach Saisonende fünf Spielerinnen, darunter die beiden Torjägerinnen S. Baier und K. Stegmann, samt Trainer abmeldeten, musste der Verein unerwartet völlig neu planen.

Die verbliebenen Spielerinnen wollten unbedingt weiter machen und ihr langjähriges Engagement fortsetzen. Glücklicherweise meldete sich die frühere Spielertrainerin Anja Schrader nach 18 monatiger Verletzungspause zurück und übernahm gleich wieder die Brücke. Mit Carolin Stephani und Sabrina Willner kehrten zwei Spielerinnen zurück, die sich in früheren Jahren als verlässliche Stützen erwiesen hatten.

So war das Fortbestehen des Teams erst mal gesichert. Was in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit darstellt.

In den letzten vier Wochen stießen fünf weitere Spielerinnen zum Team. Wobei mit Anke Neumann, Doreen Steffin und Anne Romanowski gleich drei Spielerinnen am Start waren, die nur ganz wenige Male vorher trainiert hatten, geschweige denn ein Spiel bestritten.

Dafür bot das zusammen gewürfelte Team dem designierten Aufstiegsfavoriten aus Wutha toll die Stirn. Besonders Anke Neumann spielte völlig unbeschwert auf und haute der Gästekeeperin einige Bälle ins Netz. So konnte, völlig überraschend, bis tief in die erste Hälfte das Spiel offen gestaltet werden (3:3; 10. Min. und 5:6; 20. Min)

Erst kurz vor der Pause gelang es den Gästen sich über 6:10 auf den Halbzeitstand von 8:13 abzusetzen. Hier schlug eine doppelte Unterzahl der Eisenacherinnen negativ zu Buche, denn auch nach der Pause gelangen den Gästen drei weitere Treffer zum vorentscheidenden 8:16.

Befürchtungen auf Seiten der Eintracht, dass das neuformierte und überhaupt nicht eingespielte Team nun auseinanderbricht, bestätigten sich glücklicherweise nicht.

Erschwerend kam bei den Wartburgstädterinnen hinzu, dass Weaam Hatem noch auf ihre Freigabe warten muss und so ebenso nicht spielen konnte, wie Anne Romanowski, die sich bei der Erwärmung verletzte. Letztendlich stand mit Torfrau Caro Stephani nur eine Wechselspielerin zur Verfügung, die ihre Sache auf ungewohntem Terrain aber Klasse löste.

Bis zum 11:19 (45.) blieb der Rückstand bei acht Treffern, aber binnen 5 Minuten konnte durch Tore von Isabelle Becker, Doreen Steffin und Antje Landgraf auf 14:20 (50.) verkürzt werden. Die Gäste, mit gut gefüllter Bank angereist, konnten ihr Stammpersonal nicht schonen, zu ausgeglichen war gerade in der 2. HZ die Partie.

Dass das Spiel letztendlich mit 16:22 verloren ging, störte auf Seiten der Eintracht niemanden. Die Mannschaft hat sich prächtig verkauft. Dies stimmt die Verantwortlichen sehr optimistisch für die nächsten Spiele. Die einzigen verbliebenen Stammspielerinnen der letzten Saison, Tina Lorenz und Jessica Wetzstein knüpften nathlos an ihre guten Leistungen vom Vorjahr an. Anja Schrader stabilisierte auf Anhieb die Abwehr und hatte bei den Strafwürfen eine 100%-Quote. Isabelle Becker und Antje Landgraf tat der Trainerwechsel sichtlich gut.

Durch die Abgänge wurde zwar vermeintlich die Offensive geschwächt, aber die eingesetzten Neuzugänge Doreen Steffin und Anke Neumann zeigten, dass sie durchaus in der Lage sind, diese Lücken zumindest zu schließen.

Erfreuliches Fazit; durch die 6 Neuzugänge senkte sich das Durchschnittsalter der Mannschaft deutlich. Hier baut sich gerade eine neue Perspektive für die Frauen auf. Die Moral der Mannschaft ist intakt und die Stimmung ist prächtig. Echter Teamgeist…

Einziger Wermutstropfen war die schwere Verletzung von Doreen Steffin kurz vor Spielende, die mit dem Rettungswagen in die Klinik gefahren wurde. Nach Spielende, zu vorgerückter Stunde, wurde sie in der Notaufnahme von ihren Mitspielerinnen besucht. Gute und baldige Besserung Doreen!

 

Eintracht: Wetzstein – Lorenz, Romanowski (n.e.), Becker 2, Schrader 4/4, Stephani, Steffin 1, Landgraf 2, Neumann 7/1

Wutha: Marx, Henning – Schinkel, Gemeinhardt 7/1, Stegmann 4, Wernicke 1, Reinicke, Baier 3, Wagner, Herrmann 6/1, Löhr 1, Zidek

7m: 7/5 – 7/3

ZS: 8 - 6

 

Bild zur Meldung: Gelungenes Comeback nach Kreuzbandriß - Anja Schrader